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Cannon Fodder (Amiga) © 1993 Sensible Software

Genre: RTS

War never been so much Fun

Mit diesem schwungvollen Introsong startet Cannon Fodder, das trotz des Actionreichen Gameplays zu den Echtzeitstrategiespielen zählt. Das Spiel beginnt mit einer Reihe von kleinen Männchen, die als Rekruten von einem Offizier zu den jeweiligen Einsätzen einberufen werden - 30 Missionen erwarten den Spieler, jede Mission kann wiederrum aus einer und mehreren "Phasen" bestehen, welche man auch als die Levels des Spiels bezeichnen könnte. Nach jeder Mission kehrt man zu dieser Rekrutenübersicht zurück, wo der Fortschritt des Spiels gespeichert werden kann, und man die eigenen, gefallenen Soldaten als Grabsteine in der Landschaft erblickt. Speichern zwischen den einzelnen Phasen ist nicht möglich.

Nach jeder erfolgreichen Mission erhält man zudem eine Zahl neuer Rekruten, hat man alle der kleinen Soldaten im Kampf verheizt, ist das Spiel verloren. Die Männer erhalten Erfahrung in den Missionen, was sich in ihrem Dienstrang wiederspiegelt und motiviert, sie am leben zu erhalten.
Wärend der Ladephase erscheint auch das kurze Briefing - die Missionsziele ähneln sich oft sehr, meistens sind einfach nur alle Feinde zu eliminieren und Gebäude zu zerstören.

Erst schiessen, dann denken!

Mit einer Handvoll Soldaten stürzt man sich in die Missionen - das Einsatzgebiet sieht man dabei schräg von oben. Die Steuerung ist simpel: Mit linkem Mausklick steuert man das Squad durch die flüssig scrollenden Landschaften, wobei Hindernisse aber manuell umlenkt werden müssen - alle Soldaten laufen dabei in einer Linie hinter dem Anführer her, wie die Glieder einer Schlange.
Mit rechtem Mausklick feuern alle Mitglieder des Squads ihre Waffen ab, welche über unbegrenzte Munition verfügen. Auch ein Feuern aus dem laufen heraus ist möglich.

Als Sekundärwaffen stehen Granaten und Bazookas zur Verfügung (hierzu feuert man und drückt dann die linke maustaste), welche allerdings nur begrenzt zur Verfügung stehen - in den meisten Fällen muss sogar erst Munition dafür in Form kleiner Kisten in den Levels gefunden werden. Gebäude und Fahrzeuge lassen sich nur mit diesen Sekundärwaffen zerstören, ihr Einsatz sollte also gut überlegt sein.
Dabei verhält sich die Physik des Spiels ziemlich unberechenbar: Sprengt man ein Haus, landet ein Dach oder eine Tür gern mal auf dem eigenen Squad, die Richtung in der die Trümmer fliegen ist nicht vorhersehbar.

Schüsse aus den Waffen haben den sofortigen Tod zur Folge, wobei der Spieler einen kleinen Vorteil hat, was die Feuergeschwindigkeit angeht. Trotzdem kann schon mal ein Mitglied des Trupps von einer unachtsamen Kugel getroffen werden, was dessen Ableben zur Folge hat - ein gewisser Glücksfaktor ist immer dabei. Getroffene Feinde werden mit einem Schrei auf den Boden geschleudert, hier und da bleiben sie auch schreiend und blutend am Boden liegen - ein recht makabrer Anblick.

Ist es kalt hier drin, oder bin ich das?

Die Einsatzgebiete sind recht abwechslungsreich und beinhalten Eisregionen, Dschungel oder Felswüsten - in den Dschungelabschnitten muss der Spieler sogar mit hinterlistigen Fallen rechnen, wie etwa getarnte Speere, Treibsand oder Tretminen. Auch die Feinde legen zu: Hat man es zunächst nur mit schwachen Fußsoldaten zu tun, gesellen sich später noch Bazookaschützen, bewaffnete Jeeps, Kanonen, Panzer und sogar Hubschrauber dazu. Auch trifft man später auf Bunkeranlagen, die nur mit einer fest stationierten Kanone zu zerstören sind - der Schwierigkeitsgrad steigt kontinuierlich und sorgt mit vielen Trial & Error Stellen oft auch mal für Frust - Bazookaschützen schiessen oft auf den Spieler, bevor er sie zu sehen bekommt, zumal sich der Bildausschnitt nur gering verschieben lässt.
Flüsse können durchschwommen werden, allerdings ist feuern nur in flachem Wasser möglich.

Der Spieler ist jederzeit in der Lage, sein Squad aufzuteilen - per simplem Mausklick wählt man Soldaten aus, die mit weiterem Klick dann bis zu drei Teams bilden können - sehr nützlich gegen Bazookaschützen, damit nicht durch einen Schuss das ganze Team ausgelöscht wird. Die Soldaten die man dabei nicht steuert, verteidigen sich recht effektiv, haben allerdings den Drang, Sekundärwaffen nutzlos zu vergeuden - die sollte man nur seinem aktiven Team zuteilen.
Auch eine Übersichtskarte der Umgebung lässt sich anzeigen, auf ihr sind zwar keine Gegner, wohl aber Gebäude zu erkennen.
Der Sound des Spiels ist gut und zweckmäßig - Vögel kreischen, MGs feuern, Soldaten schreien und Jeep-Motoren brummen - eine Sprachausgabe hat das Spiel nicht.

FAZIT: Cannon Fodder war eins der coolsten, aber auch eines der schwersten Amigaspiele aller Zeiten, der zunächst leichte Schwierigkeitsgrad steigt ab Mission 3 stark an und ist nur von Profis zu bewältigen. Dafür überzeugt das Spiel mit guter Steuerung, schicker Grafik, knackigen Sounds und Actionreichem Gameplay. Obwohl Gewalt und Titelsong des Spiels sehr ironisch inszeniert sind, wurde Cannon Fodder noch im selben Jahr indiziert. Umsetzungen für PC, SNES, Mega Drive und andere Plattformen folgten, auch ein recht unbedeutender Nachfolger, der ebenfalls sofort indiziert wurde, aber nicht an den Erfolg des ersten Teils anschliessen konnte.


Wertung: 7|10 Retro-Wertung: 9|10

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